Die Angst vor dem Abstieg – Malthus, Burgdörfer, Sarrazin: eine Ahnenreihe mit immer derselben Botschaft

Es waren schon immer die „Falschen“, die am meisten Kinder bekamen. Hätten die Niedergangspropheten vergangener Jahrhunderte Recht behalten, müsste sich Deutschland schon unzählige Male abgeschafft haben. Doch der „Volkstod“ lässt auf sich warten. Land und Leute sind wohlauf. Wie seinen historischen Vorläufern geht es auch Thilo Sarrazin nicht um das Wohlergehen der Bevölkerung, sondern um die Verteidigung bürgerlicher Vorrechte durch die Exklusion missliebiger Sozialgruppen.

Autor des Beitrags
Prof. Dr. Thomas Etzemüller lehrt am Institut fur Geschichte der Universität Oldenburg und ist Autor einer Studie zum apokalyptischen Bevölkerungsdiskurs im 20. Jahrhundert (Etzemüller, Thomas: Ein ewigwährender Untergang. Bielefeld 2007).

vorheriger Beitrag
nächster Beitrag
zurück zum Inhaltsverzeichnis

Eugenik-Schautafel (1932)

Eugenik-Schautafel (1932)
Quelle: Burgdörfer, Friedrich: Volk ohne Jugend. Berlin 1932, S. 70