Vom Versuch, die Ungleichwertigkeit von Menschen zu beweisen

Ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt, dass die Intelligenzforschung schon immer eine offene Flanke zur Eugenik hatte. Viele prominente Intelligenzforscher unterhielten Kontakte zu Rechtsradikalen. Intelligenztests wurden systematisch benutzt, um soziale Unterschiede zu biologisieren und Rassismus zu rechtfertigen – mit Hilfe einfacher Zirkelschlüsse und Korrelationen, die als Kausalität ausgegeben wurden. Die massiven methodischen Probleme dieses Forschungszweiges wurden oft beschrieben. Sie beginnen bereits mit der Frage, ob eine so schwer fassbare Eigenschaft wie Intelligenz überhaupt „wissenschaftlich“ gemessen werden kann.

Autoren des Beitrags
Leonie Knebel ist Absolventin des Diplomstudienganges Psychologie der Philipps-Universität Marburg, war Mitglied der studentischen Arbeitsgruppe „Kritische Psychologie Marburg“ und hat in diesem Rahmen ein Forschungsprojekt zur Kritik der psychologischen Intelligenzforschung organisiert.

Pit Marquardt ist Absolvent des Diplomstudienganges Psychologie an der Philipps-Universität Marburg, war Mitglied der studentischen Arbeitsgruppe „Kritische Psychologie Marburg“ und hat sich intensiv mit Fragen der psychologischen Methodenlehre auseinandergesetzt.

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Erblichkeit von „Minderintelligenz“

(Am Beispiel der Familie Kallikak, die der Eugeniker Henry H. Goddard 1912
zum Gegenstand einer berühmten Studie machte)
Erblichkeit von „Minderintelligenz“
Quelle: Garrett, Henry E: General Psychology
NewYork 1955, S. 65